Der Bursch und der Teufel ist ein norwegisches Märchen:
Es war einmal ein Bursch, der ging auf einem Wege und knackte Nüsse. Da fand er eine, die wurmstichig war und in demselben Augenblick begegnete er dem Teufel.
„Ist es wahr,“ sagte der Bursch, „was die Leute behaupten, dass sich der Teufel so klein machen kann, wie er will und sich durch ein Nadelöhr hindurchzwängen?“
„Ja,“ erwiderte der Teufel.
„Ei, lass es mich einmal sehen und kriech in die Nuss hinein,“ bat der Busch und der Teufel tat es.
Als der Teufel durch das Wurmloch gekrochen war, schlug der Bursch ein Pflöckchen hinein.
„Nun habe ich dich!“ sagte er und steckte die Nuss in die Tasche.
Als er eine Strecke gegangen war, kam er zu einer Schmiede. Da ging er hinein und bat den Schmied, dass er ihm die Nuss öffnen möchte.
„Ja, das soll leicht getan sein,“ antwortete der Schmied und nahm seinen kleinsten Hammer, legte die Nuss auf den Amboss und schlug zu. Aber sie zersprang nicht in Stücke. Da nahm er einen etwas größeren Hammer, aber der war auch nicht schwer genug. Nun nahm er einen noch größeren, aber auch der tat es noch nicht. Da wurde der Schmied ärgerlich und nahm den allergrößten Hammer.
„Ich will Dich dennoch entzwei bekommen,“ sagte er und schlug mit aller Kraft zu. Da zersprang die Nuss, das das halbe Schmiededach abflog und es krachte, als ob die Hütte einstürzen wollte.
„Ich glaube gar, der Teufel war in der Nuss,“ sagte der Schmied.
„Ja, das war er auch,“ versetzte der Bursch.
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Quelle:
Auswahl norwegischer Volksmärchen und Waldgeister-Sagen
P. Chr. Asbjörnsen, Verlag Adolph Neselshöfer, Leipzig, 1881