Brockengold

„Brockengold“ ist eine Sage aus der Harzer Gegend.

Die Sage: Brockengold

In Rothenburg lebte einmal ein armer Gastwirt mit Namen Peter Bloch. Früher war er Koch gewesen bei einem reichen Herrn, hatte sich ein paar Taler gespart und damit eine Gastwirtschaft angefangen. Jeder Gast kam gern zu ihm, denn sein Bier und Wein war gut und unverfälscht. Aber er kam nicht auf seine Rechnung dabei und die Mägde machten ihm auch viel Ärger und Not und je voller ihre Koffer wurden, desto leichter ward Peter Blochs lederner Geldbeutel.

Wenn der von Gardinengaze (Anm. Red.: Vorhangstoff) gewesen wäre, hätte er doch gehalten, denn da drinnen sah es oft greulich leer aus. Da beschloss Peter sich eine reiche Frau zu nehmen. Hübsch war er, jung und lustig auch. Der alte Makler, der ihm bisher immer die fetten Schweine und Kälber besorgt hatte, versprach ihm, eine schöne reiche Braut zu verschaffen.

„Sehen und lieben ist ein Schlag, Herr Bloch!“ sagte er. Als nun Bloch lange genug gemäkelt hatte, wählte er die Älteste und Hässlichste, aber sie hatte einen hübschen Groschen Geld und das war die Hauptsache.

Als er mit ihr aus der Kirche ging, sangen die Rothenburger Jungen hinter dem Brautpaar her:

Schneiders Ilse
Keiner will se,
Kam der Koch
Peter Bloch
Nahm se doch.

So gescheut ist nicht jeder, dass er Gassenjungen ruhig schimpfen hören kann und Ilse wars nun gar nicht. Sie bückte sich nach einem Stein, um nach den Schreihälsen zu werfen. Peter hinderte sie daran, das ärgerte Ilse. So kam schon auf dem Wege aus der Trauung der niedlichste Skandal und Zank in Gang. Wo ein Anfang ist, baut sich leicht weiter und Peter Blochs Gastwirtschaft wars nach kurzer Zeit so leer von Gästen, wie vordem im Beutel von Talern.

„Schad´ nicht!“ sagte Ilse. Ließ die Gastwirtschaft sein und richtete einen Mehlhandel ein und statt eines Esels, der die Säcke hin und her trug zwischen Mühle und Laden, benutzte sie ihren Peter. Die Sache ging flott und Ilse stapelte eine Masse Geld auf die hohe Kante.

Die Blochs hatten ein wunderniedliches Töchterchen Namens Martha. Diese hatte Mitleid mit ihrem Vater und je älter sie wurde, desto mehr sann sie nach, wie sie dem Vater sein Schicksal erleichtere. Einst in der Dämmerung saßen Vater und Tochter zusammen, überlegten und seufzten, ohne einen Ausweg zu entdecken, wie Peter Bloch zu helfen sei. Da klopfte es leis an die Tür und als sie „herein“ riefen, trat ein kleines eisgraues Männlein in Stube und bat um Obdach.

Martha bewirtete den Gast, nötigte ihn zuzulangen und setzte sich dann wieder zum Vater, um ihr Gespräch fortzusetzen, ehe die Mutter von ihrem Ausgange zurückkehrte. Da hörte denn der kleien Gast das Leid der beiden und besonders des Mannes, der immer darauf zurückkam, dass die Mutter so garstig sei, weil sie beim Peter die Kisten und Kasten gar zu leer gefunden habe und nun poche sie auf ihr Mitgebrachtes. Darauf meinte der kleine Gast:

„Willst du morgen früh mit mir in den Wald gehen? Ich will dir etwas verschaffen, was dir hilft.“

Peter seufzte. Er dachte an die zehn Säcke Weizen, die er morgen in Mühle tragen sollte und sagte dem Fremden, dass er nicht mit ihm könne in den Wald. Der kleine Gast lächelte und begehrte zur Ruhe gebracht zu werden. Peter wies ihm eins der leeren Gastbetten an und erwartete dann mit Martha die Heimkehr der Frau Ilse. Die schalt mächtig, als sie die Überreste der Mahlzeit sah. Der Gast kicherte in sich hinein, als er im Nebenzimmer das Schelten hörte:

„Ei ei, Peter Bloch, darfst du im eignen Haus nimmer essen, was du gerade magst? Pantoffelpeter!“

Um nun den Gast fortzuschaffen, ehe die Frau aufstand, erhob sich Peter bei Tagesanbruch. Der kleine Mann war schon reisefertig und höhnte den Peter so gründlich als Pantoffelpeter aus, dass dieser sich schämte und mit ihm nach dem Walde ging.

„Wer klopft da so?“ fragte Peter.

„Ein Specht,“ antwortete Graumännlein. „Er soll euch heran zu der Hilfe, die ich dir schaffen will.“

„Für mich gibt es keine Hilfe,“ jammerte der Pantoffelheld.

„Das wird sich finden,“ sagte der Kleine. „Geh du hinter die Eich und lass dich nicht sehen.“

Das war alles wie ein Traum, was Peter sah und hörte. Er kniff sich in die Nase und bis sich auf die Zunge, zu sehen, ob er wache. Aber er wachte und was da geschah war pure Wirklichkeit.

Das Männlein pfiff in den Wald hinein und von allen Seiten trippelten und huschten winzig kleine Gestalten herbei. Sie beugten sich und knicksten und der kleine Alte liebkoste sie. Dann umtanzten sie ihn und er schäkerte mit ihnen. Eins der Geisterchen stieg auf seinen Rücken und auf jeder Schulter saß eines, als wären die Schultern Polsterstühle. Kleine Waldtiere kamen auch herbei, Eichhörnchen und Schmetterlinge, Mäuse und Wiesel und Hasen. Von weiten sahen Rehe und Hirsche hinter den Bäumen hervor und auf einem verwitterten hohen Turme saßen Eulen und Raben, die um die Wette krächzten, um sich bermerklich zu machen.

Der kleine Alte nickte allen freundlich zu und rief: „Specht herbei!“

Da kam ein Specht gehüpft, neigte sich zierlich und fragte, was der Gast begehre. Der Specht schien dem Peter ein anmaßender Gast zu sein, denn er räsonnierte wie toll auf den Zwerg los. Dabei hüpfte er vor- und rückwärts und benahm sich so possierlich und geziert, dass der Peter fast hell aufgelacht hätte.

„Sei still!“ gebot der Zwerg. „Du sollst mir nur die Springwurzel bringen.“

„Nä, nä, nä, nä!“ rief der Specht, „danach muss ich zu lange suchen.“

„Dann verstopft ihm sein Nest!“, befahl der Alte und husch, husch, flatterte die ganze Schach nach einem dicken Baume, auf welchem der Specht sein Nest hatte. Der flog voraus, wollte sein Nest schützen aber der Zwerg eilte hinter ihm drein, fasste ihn fest bei den Flügeln. So sehr Meister Specht, zappelte und schrie, die Elflein verstopften ihm seine Haustür durch einen Stein. Da ließ der Zwerg den Specht wieder los, der vor seinem Nest auf und ab marschierte, während drinnen seine Frau und Kinder ängstlich zeterten.

„Mach nur, dass du die Springwurzel holst!“ rief Frau Specht, „wir ersticken ja hier drinnen.“

„Die Sonne! Die Sonne!“ Dieser Ruf durchschallte den Wald und die Elfen verschwanden. Die Tiere liefen wie gejagt von dann und nur der betrübte Specht, der Zwerg und Peter waren noch da.

„Setze dich zu mir, Peter,“ sagte der Kleine, „du musst jetzt hier im Wald bleiben, darfst dich nicht an deine Frau lehren und an ihr Schelten. Horch, andere Ehemänner bekommen auch Schelte!“ Damit meinte er den Specht, dessen Frau in ihrem Gefängnis tobte und pochte und ihren Gemahl fortschickte, eiligst die Springwurzel zu holen.

„Du musste,“ fuhr der Zwerg fort, „warten bis der Specht die Springwurzel bringt, musst nach ihm werfen und wenn er vor Schreck die Wurzel fallen lässt, diese schnell aufheben. Mit dieser Wurzel gehst du nordwärts bis an das Harzgebirge, fragst dort nach dem größten Berge und nach dem Morgenbrodstale. Von diesem Tale aus geht eine Tür in den Berg (diese Tür kannst du mit der Springwurzel öffnen). Dahinein geh´ und hole dir, was du tragen kannst von dem roten Sand. „Geh dreimal hinein, aber nicht zum vierten Mal, sonst kostet es dein Leben.“

Nach ein paar Stunden kam der Specht und hatte richtig die Springwurzel im Schnabel. Graumännchen saß auf dem Baum und wollte die Wurzel an sich reißen aber der Specht hielt sie fest und als er sie an sein Nest hielt, kollerte der Stein aus dem Eingang. Peter nahm den Stein und warf nach dem Specht. Da ließ der Vogel vor Schreck die Wurzel fallen. Wie ein Pfeil schoss er hinab, sie zu ergreifen. Peter Bloch war jedoch schnell und hatte sie. Der Zwerg oben sagte:

„Wandre bald und halte wenig Rast, denn am Johannistag ist die Springwurzel am wirksamsten. Und nun geh nach Haus und denk allzeit dran, dass du Herr im Hause bist.“ Peter ging, aber nachdem er ein paar Schritte getan hatte, fiel ihm ein, dass er den Zwerg wohl einladen müsse, ihn nach Hause zu begleiten, der Kleine war aber verschwunden.

Zu Haus hatten sie schon nach Peter gesucht und sein Weib fuhr grimmig auf ihn ein und hieß ihn schnell die Säcke nach der Mühle zu schaffen. Indem kam ein Mehlkäufer, Ilse musste mit in den Laden und Peter ging in die Stube, öffnete mit Hilfe der Springwurzel den Geldschrank, nahm fast alles Geld heraus, küsste sein Töchterchen und ging zur Hintertüre hinaus.

Als die Frau heraus kam, war ihr Mann nirgends zu finden. Von den zehn Weizensäcken lagen neun da. Der zehnte war ausgeschüttelt, die Körner lagen auf der Diele und der Sack selbst war weg wie Peter. Zuerst dachten Frau und Tochter, Peter hätte sich ein Leid angetan. Aber als die Frau sah, dass das Geld weg war, da wusste sie, dass er in die weite Welt gewandert war. Martha freute sich heimlich, denn sie dachte, dass der kleine Graumann dem Vater sicher guten Rat gegeben hätte.

Nun hatte Frau Ilse etwas recht´s! Einen Esel zu kaufen, war sie vorläufig nicht im Stande, da Peter ihr sehr wenig Geld dagelassen hatte, Martha war ihr zu zart und schön, Säcke zu tragen, wohl oder übel nahm Frau Ilse einen nach dem andern und trug sie selbst in die Mühle. Dabei seufzte sie:

„O Peter, Peter! Hätt´ ich doch einen Esel angeschafft. Ich dachte immer, du wärst ein Esel, aber nun sehe ich, dass du doch keiner bist.“

Martha nähte fleißig und verdiente Geld, um der Mutter bald das Leben leichter zu machen. Mit jungem Volk kam sie nicht zusammen, denn ihre Zeit war Geld und sie fand wenig Vergnügen an Tanz und Lustbarkeit.

Einst saß Martha am Fenster und stickte. Da kam ein großes und schönes Mädchen zu ihr, brachte Wolle und Zeug und verlangte, Martha sollte ihr einen Teppich sticken. Martha freute sich über die große lohnende Arbeit. Das Mädchen gefielt ihr und so unterhielt sie sich länger und vertrauter mit ihr, als es sonst Marthas Art war.

Das Mädchen kam öfter und eines Tages nötigte sie Marthen, mit ihr nach dem Forsthause zu kommen, da fiel ihr Bruder Förster. Weder Ilse noch Martha fanden darin Schlimmes und so ging Martha mit der schnell gewonnenen Freundin.

Die alte Mutter des Försters lacht gar schelmisch, als die Beiden im Forsthause anlangten. Die Freundin ließ Martha längere Zeit allein mit der Mutter und als die Tür aufging, glaubte Martha, ihre Freundin käme herein, aber es war der Förster. Martha sprang auf und sagte, sie habe geglaubt, der Förster sei verreist.

Das sei er auch gewesen, meinte er und so wie er sprach und lachte, sah Martha, dass die vermeintliche Freundin, die sie so oft geküsst hatte, der verkleidete Förster gewesen sei. Voll Schreck und Zorn sprang sie auf, aber der Förster und seine Mutter baten so herzlich um Verzeihung, dass die gutmütige Martha nicht lange zürnen konnte. Sie war nicht zu bewegen, einen Bissen Essen anzunehmen. Sie machte gute Miene zum bösen Spiel, ging indes bald nach Haus.

Lieb gewonnen hatte sie aber den kecken lustigen Mann, wenn er auch als echter Schelm gehandelt hatte. Als er jedoch wieder als Freundin ankam, sagte Frau Ilse:

„Ihr sollt nur wieder gehen, Ihr bezahlt Martha zu schlecht und haltet sie nur von der Arbeit ab.“ Das hatte Martha der Mutter Ilse aufgetragen.

Als er nun das nächste Mal als Förster in vollem grünen Wichs ankam, wies ihn Ilse kurz ab, weil er viel zu arm sei. Ehe er nicht den Tisch mit Goldstücken bedecken könnte, sollte er nur gar nicht wieder zufragen. Martha aber sah betrübt hinter ihm drein.

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Peter Bloch ging immer nordwärts und endlich gelangte er an das Harzgebirge. Weil er nun die Springwurzel bei sich trug, sah er alle Elfen und Gnomen. Freundlichen Gruß nickten sie ihm zu und wiesen ihm gefällig den Weg, als er nach dem Brocken fragte und trugen ihm Grüße auf an den wilden Mann. Doch rieten sie ihm zur Eile, da am Johannistage der Saal mit Goldstücken am sichersten zu erreichen wäre.

„Warum seid ihr so gut zu mir, kleines Rankerzeug?“ fragte Peter verwundert.

„Ei du hast ja unsern Herrn König so gut aufgenommen!“ erwiderten die Kleinen.

Peter Bloch eilte fürbaß und gerade am Tage vor Johanni langte er im Morgenbrodstale an. Er legte sich nieder und schlief bis der Mond aufstieg. Dann ging er an den Felsen, die Tür zu suchen, die ihm der Graue beschrieben hatte. Richtig! Eine große eiserne Tür führt ihn in den Berg. Er hielt die Springwurzel daran und mit großem Gepolter flog die Tür auf.

Peter sah nicht links noch rechts, ging durch silber- und goldschimmernde Gemächer hindurch, bis er an eine große Truhe kam, die ganz mit Goldstücken gefüllt war. Eifrig füllte er den mitgebrachten Weizensack mit Goldstücken und ging dann zurück. Da sah er am Eingange einen riesigen zottigen Mann stehen, der in der Hand einen mächtigen Tannenstamm als Gehstock trug. Sein eisgrauer Bart war ellenlang.

Vergiss nicht, was dazu gehört!“ grollte seine laute Stimme den Peter Bloch an. Der aber lief vor Schreck an ihm vorbei und eilte, mit seinem Goldsack ins Freie zu kommen. Donnernd fiel die Tür zu, als Peter kaum heraus war.

„Ha! Die Springwurzel!“ schrie Peter. Was half das? Tosendes Gelächter erscholl aus dem Berge und um sich her hörte der das Gekicher der Elfen und Erdmännchen. Sie lachten ihn aus, weil er die Springwurzel vergessen hatte. Am Ende lachte Peter selbst und sagte:

„Ach was, ich habe nun mehr als ich brauche,“ verbarg seinen Sack in einer Höhle, kaufte sich einen Schubkarren, Ein Fass und etliche Pfund Schuhzwecken, tat das Geld unten in das Fass, darüber die Schuhzwecken und dann fuhr er seinen Schubkarren der Heimat zu.

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Dazumal gab es noch Leute, die konnten hexen und zaubern. Es war schlimm, wenn ihnen einer in die Schere geriet. Der Specht hatte die Springwurzel mit Hilfe eines Hexenmeisters erlangt. Dieser Hexenmeister hatte eine Schenke an der Waldstraße und er konnte aller Tiere Sprache verstehen. Die guten Zwerge aber und die Waldweiblein mochten nicht von ihm wissen. Der wilde Mann war sein bitterster Feind, weil der Hexenmeister ein böser Schelm war und die passten ihm sehr auf die Finger. So konnte ihm denn auch die Springwurzel nicht helfen zu dem Brockengolde zu gelangen. Der wilde Mann hätte ihn sicher erschlagen, hätte er versucht, in die unterirdischen Gemächer des Brocken zu gelangen.

In der Waldschenke dieses Hexenmeisters übernachtete Peter und hörte zur Nachtzeit seinen Wirt im Garten plaudern. Aber keine menschliche Stimme antwortete ihm, sondern das Gekrächze des Spechts. Aus den Antworten des Wirtes merkte Peter, dass der Specht dem Mann verraten hatte, was in dem Fasse sei unter den Schuhzwecken.

Nicht lange darauf kam jemand an seine Tür geschlichen. Peter hielt sie zu aber der draußen stehende Wirt war stärker als er. Nicht lange darauf drang der Schelm und sein Knecht herein und Peter glaubte, sein letztes Stündlein gekommen. Nun aber ward plötzlich die wacklige Haustür eingetreten und ein junger Jägersmann drang herein zu Peters Hilfe.

Da ließen die beiden schnell ab von Peter und ergriffen die Flucht. Peter und der junge Jäger machten sich auf und gingen fort. Der Wald draußen schien ihnen sicherer zu sein als die böse Diebeshöhle.

Der Wirt aber und sein Knecht krochen im Gebüsche nebenher, die Zeit ersehend, in welcher sie den Reisenden etwas anhaben konnten. Da gewahrten sie plötzlich den wilden Mann hinter den Wanderern drein schreiten und dann und wann schlug der riesige Gesell mit seinem großen Tannenstamm auf das Gebüsch am Wege. Da packte Furcht und Entsetzen die Räuber und sie eilten zurück in ihr Wirtshaus. Peter aber und sein Gefährte sahen den Hexenmeister gar nicht.

Der junge Jäger war ein treuherziger Gesell und bald hatte der neugierige Peter heraus, woher sein Retter komme und wo er hinwolle. Dieser hatte die Heimat verlassen um Gold zu erwerben, damit er seine Liebste bekommen können, die ihm versagt sei seiner Armut wegen. Bald hatte Peter den Namen dieser Liebsten erfahren und der Name lautete: Martha Block.

Da ward Peter Bloch über die Maßen vergnügt. Er erzählte nun seinerseits, was ihm geschehen und dass er Marthas Vater sei. Er gaben dem jungen Förster Geld genug, um einen Tisch damit zu bedecken. Und als der Förster nun zu Frau Ilse kam, Stück neben Stück ihren größten Tisch mit Gold belegte, da gab sie ihm ihr Töchterchen gern und rüstete eilig die Hochzeit.

Am Hochzeitstage traf auch Peter Bloch ein und ward voll Jubel empfangen. Ilse wunderte sich über das Fass von Schuzwecken, als sie indes den Reichtum sah, der darunter steckte, war sie wohl zufrieden und vergab dem Peter, dass er damals fast alles Geld mitgenommen hatte, brachte er es doch hundertfach wieder. Kein Mensch, außer der Familie, erfuhr woher. Alle Leute erzählten sich von einer großen Erbschaft bei Försters. Sie wussten es einmal wieder besser als Peter Bloch und die seinen.

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Quelle:
Aus der Sagen- und Märchenwelt des Harzes, Band 1
E. Förstner, Verlag H. Schwanecke, Quelinkburg